Kraxen und Tragegestellrucksäcke
SCHWERLASTTRANSPORT
Kraxen und Rucksäcke mit
Tragegestellen sind rar
geworden. Dabei blicken
diese Konstruktionen auf
eine lange, erfolgreiche
Geschichte zurück und
haben beim Bushcraft
durchaus eine Daseinsberechtigung. Ein Blick
auf die lange Historie
des Ur-Rucksacks
und dessen aktuelle
Interpretationen. Die Kraxe ist das älteste Rucksacksystem des Menschen. Es war bereits
im Neolithikum die erste Wahl des Jägers
und Sammlers zum Transport von sperrigen
schweren Dingen.
Die frühen Anfänge
Schon Ötzi war Rucksackträger – stattliche
3000 Jahre vor Christus. Sein Tragegestell
bestand aus einem etwa zwei Meter langen,
flexiblen Ast, der gebogen und mit Hilfe
dreier Querstreben zum Gestell geformt
wurde. Breite Lederriemen dienten als Tragegurte. An diesem Gestell konnten Packstücke und improvisierte Behälter oder
Säcke befestigt werden. Diese Konstruktion
verteilt das Gewicht und den Druck auf dem
Rücken, ermöglicht Ventilation und verhindert, dass Teile der Ladung in den Rücken
drücken. Das ist grundsätzlich bis heute die
bewährte Konstruktion einer Kraxe.
Eine Erfolgsgeschichte
Händler, Hausierer, Winzer und Bauern
haben die klassische Holzkraxe in Mitteleuropa jahrhundertelang verwendet. Die
nordamerikanischen First Nations, genauso
wie die Trapper und Goldgräber des 19.
Jahrhunderts, benutzten solche Tragegestelle, ebenso die Inuit und später auch die
ersten Bergsteiger und „Entdecker“ in der
neuen Welt der Kolonien. Daraus entwickelten sich die noch heute bei Trappern, Goldwäschern und Kanuten beliebten Tragegestelle und Kraxen.
Eine moderne Kraxenvariante ist das
„Packboard“: ein anatomisch geformtes,
gebogenes Sperrholzbrett in Tragegestellgröße und -form, mit umlaufenden Befestigungsschlaufen und einem SegeltuchRückenpolster beziehungsweise Abstandshalter. Sie wurde …